Tauche ein in die Tiefen der Flussarme des Rio Dulce in Guatemala. Abseits jeglicher stinkenden Autos, abseits der stressigen Städte und vollen Straßen. Ein unbeschreibliches Gefühl von Freiheit macht sich hier in mir breit, wenn ich im Boot sitze und durch die wunderschöne Natur des süßen Flusses (= Rio Dulce) fahre, wenn mir der Wind um die Ohren weht und ich absolut geblendet bin von der Schönheit des Dschungels, der sich in der grün-klaren Wasserfarbe widerspiegelt. Es ist ein Ort, der mein Herz im Sturm erobert hat, der so viel Ruhe ausstrahlt, ohne langweilig zu werden. Für mich ist es DAS Paradies Guatemalas, in dem man zur Ruhe kommt, in der man zu sich findet, den Fokus neu setzt, positive Energien tankt und die Seele baumeln lässt.
Inhalt
Überblick über den Dschungelfluss Rio Dulce in Guatemala
⟁ Lage: Department Izabal, östlich von Guatemala, ca. 5 Stunden Fahrt von Guatemala Stadt enfernt
🜂 Länge: 42 Kilometer lang, 20 – 40 Meter tief, max. 200 Meter breit
⟁ What to Do: Bootfahrten, Kanufahren, Wasserfälle, heiße Quellen, Livingston, Dschungelwanderung, Ruhe und Natur
🜂 Währung: Guatemaltekischer Quetzal; 1 Euro = ca. 8,5 GTQ
⟁ Beste Reisezeit: März – Mai
🜂 Dauer des Aufenthaltes: mindestens 3 Nächte
Atemberaubende Bootsfahrt auf dem Rio Dulce
Wegen der Ortschaft Rio Dulce kommt wohl keiner hierher gefahren. Außer der „Hauptstraße“, die wie ein kleiner Markt wirkt, und diversen Shoppingmöglichkeiten hat das Dorf nicht viel zu bieten.
Der Fluss beginnt bei dem Castillo kurz vor der Brücke die ungefähr die Grenze zwischen Lago Izabal und Rio Dulce markiert. Er verläuft in nordöstlicher Richtung 42km lang durch unberührte Dschungellandschaften, durch einen schmalen Canyon mit Kalksteinfelsen bis nach Livingston und mündet schlussendlich im Golf von Honduras in das karibische Meer. Ein Traum!
Schon 3x war ich in diesem Paradies. Einmal mit Mann, dann mit Hund und nun mit Mann und den Zwillingen. Jedesmal wenn wir mit der Lancha den Rio Dulce entlang fahren, klopft mein Herz vor Begeisterung schneller. Ich lieb´s hier einfach so sehr!
Lancha collectiva oder privates Boot
Wichtig: Das Auto bleibt während dem Rio Dulce Dschungel-Besuch stehen, denn man macht hier alles mit dem Boot oder Kanu. Straßen gibt es keine – da bleibt nur der Wasserweg. Du hast folgende 2 Möglichkeiten:
- Ab der Ortschaft Rio Dulce gibt es 2x täglich eine Lancha-Collectiva (Sammelboot) die einen nach Livingston bringen für 125 GTQ one way. Abfahrtszeiten sind um ca. 9/9:30 Uhr und 14:00/14:30 Uhr. Tipp: Falls Du noch Zeit hast, bis das Boot abfährt, kannst Du das Castillo San Felipe besuchen oder Du gehst in der Ortschaft Rio Dulce etwas essen. Auch von Puerto Barrios aus kann man den Rio Dulce erkunden.
- Ein privates Boot, das Dich zu Deiner Wunschzeit nach Livingston oder in ein Hotel entlang des Flusses bringt, ist die meist teuerere Alternative. Der Vorteil von der Fahrt mit dem privaten Boot ist, dass Du nicht abhängig von den Abfahrtszeiten bist, Du kannst Stopps einbauen wo Du willst und es wird eine schöne Panoramafahrt. Kosten: 500-1200GTQ. Wenn Touristen im Lancha-Collectivo sind, hält dieses auch meist an den „typischen Stops“. Mehr dazu im Folgenden.
Good to know – ein Abstecher zum Castillo San Felipe de Lara
„Es geht los! Aber hey warte, das Boot fährt ja in die falsche Richtung! Zum Lago Izabal!“ Wundere Dich nicht, sobald Touristen im Boot sitzen, gibt es eine special Panorama-Boots-Runde für die Reisenden. Diese werden nämlich zuerst von den Hotels abgeholt. Man macht einen kleinen Abstecher zum Castillo San Felipe de Lara und fährt langsam daran vorbei, um den Touris schöne Fotos zu ermöglichen. Danach geht es zum öffentlichen Bootsanleger, bei dem die „normale Bevölkerung“ zusteigt (meist 9:30 Uhr). Daher variiert die Abfahrtszeit zwischen 9:00 und 9:30 Uhr, je nachdem wie viele Urlauber aufgesammelt werden und ob der Abstecher zum Castillo gemacht wird.
Der erste Teil vom Rio Dulce
Am Anfang sieht man an den Ufern noch prächtige Häuser mit Yachten, Bungalows direkt am Wasser auf Stelzen gebaut oder einfachere Hütten. Diese Gegend ist sehr beliebt zum Wohnen, da man eine gute Stromversorgung hat und das Internet noch funktioniert. Es führen immer wieder kleine Flussarme ab vom großen Hauptstrom, in denen sich ruhige Unterkünfte befinden (z. B. Hotel Boutique oder Dreamcatcher).
Nach einigen Minuten erreicht man die breiteste Stelle des Flusses, den Golfete. Es wirkt eher wie ein großer See den man überquert. Hier kann es am Nachmittag ganz schön wellig werden, dementsprechend wild wird die Bootsfahrt. Tipp: morgens ist der Fluss ruhiger.
Kurze Stopps
Das Lancha-Collectivo stoppt meist kurz bei der Vogelinsel Isla de Pajaros, bzw. fährt ganz langsam drum herum, damit man die Vögel auf der Insel bewundern kann. Frauen, die in den Hütten dort leben, kommen in einem hölzernen Kanu herangepaddelt, um Souvenirs und Muscheln zu verkaufen. Wenig später sieht man auf der Wasseroberfläche ganz vielen Wasserlilien. Es ist wunderschön. Meist stoppt das Boot für 15 – 20 Minuten an einer heißen Quelle „Agua Caliente“ am Flussufer. Auch wenn der leichte Schwefelgeruch abschrecken kann, sollte man unbedingt mal reinspringen, wenn man Badesachen dabei hat.
Der Canyon von Rio Dulce
Danach geht es weiter in den schöneren Teil des Rio Dulces. Der Fluss wird wieder schmäler, die Schlucht tiefer und dschungeliger bis man zum „Canyon Rio Dulce“ kommt. Das ist kurz vor Livingston. Hohe dschungelige Kalksteinwände, umgeben vom üppigem Grün ragen empor. Nach jeder Kurve denkt man sich nur „Wow, ist das schön!“ Man wird regelrecht geblendet vom vielen Grün: das Grün des Flusses, das Grün des Dschungels, dazwischen die weißen Vögel, die die Boote begleiten oder ganz elegant auf dem Ast am Ufer sitzen und ihren Kopf der wärmenden Sonne entgegenstrecken.
Tiere am Rio Dulce
Gerade Vogelfreunde kommen am Rio Dulce auf ihre Kosten, denn man sieht allerhand Seevögel umherfliegen. Auch Kormorane, Tukane und Pelikane zeigen sich immer wieder. Im Gegensatz zu ihnen halten sich die Sehkühe gut versteckt, die man im Biotop Chocon Machácas finden kann. Allerdings lassen sie sich nur bei ca. jedem 5. Besuch blicken. Natürlich gibt es viele Fische im Fluss, die man frisch zubereitet in den Restaurants probieren sollte.
Ziel: Livingston
Hat man den Canyon hinter sich gelassen wird es wieder flacher und man sieht schon von weitem ganz viele Bootfracks an den Ufern. Man steuert auf die große Mündung die zum karibischen Meer führt zu. Das bunte Dorf Livingston ist erreicht. Vom Bootsanleger kann man nun zur Unterkunft laufen oder man nimmt sich ein Tuk Tuk.
What To Do am Rio Dulce
1. Finca Paraiso: Heiße Quellen, ein Wasserfall & Badespaß
Bevor es tiefer in den Rio Dulce hineingeht, kann man einen Abstecher beim Lago Izabal machen. Bei der Finca Paraíso kann man heiße Thermalquellen besuchen, die in ein kühleres Becken fließen und so den Badespaß zu einem perfekten Erlebnis machen. Man erreicht diesen Wasserfall entweder mit einem Privatboot oder man nimmt den Bus nach El Estor, der ca. alle 30 Minuten abfährt.
Eintritt: 15 GTQ
2. Castillo San Felipe de Lara
Gleich am Anfang vom Lago Izabal liegt auf der Halbinsel die Burg San Felipe de Lara. Früher war sie zum Schutz gegen die Piraten erbaut wurden (1651). Vom Dach aus hat man einen schönen Blick über den Lago Izabal und den Rio Dulce und kann sich in etwa vorstellen, was hier vor Jahrhunderten los gewesen sein muss, als die Piraten versuchten die Burg einzunehmen. Heute kann man das Castillo in Frieden erkunden (Gefängnisse, Kanonen, uralte Anker). Obwohl wir in Deutschland mit faszinierenden Burgen „verwöhnt“ sind, liebe ich es dennoch mir die Burgen in anderen Ländern anzusehen.
Öffnungszeiten: 7 – 17 Uhr
Kosten: 20 GTQ
3. Touren ab Tijax Lodge: Kanutouren & eine Dschungelwanderung
Die Tijax Lodge ist Teil einer großen Hacienda (= Farm). Dort gibt es zum einen super süße Bungalows die entweder direkt am Rio Dulce oder in dem Mangrovenwald gebaut sind mit einem Dschungel-Pool. Folgende Touren werden hier angeboten:
- Kanutour zum Sonnenaufgang und Sonnenuntergang.
- Reittour über das Gelände der Hacienda zum Shaman-Tower.
- Wanderung durch die Hacienda, über riesige Hängebrücken bis zum Shaman-Tower von wo aus man eine schöne Aussicht auf den Rio Dulce und die dschungelige Umgebung hat. Uns wurde gesagt man braucht 2-2,5 Stunden für die Wanderung. Wir waren nach gemütlichen 1,5 Stunden Rundweg wieder zurück in der Lodge. Die Touren mit Führer finden um 9 Uhr und 15 Uhr statt. So wie ich es verstanden habe, kann man auch früher und spätestes um 15 Uhr alleine wandern. Auf dem gut ausgeschilderten Weg gibt es noch ein kleines Museum. Fazit: Lohnt sich! Mein Highlight waren die riesigen Hängebrücken! Eintritt: 80 GTQ/Person
4. Biotop Chocon Machácas: Seekühe beobachten
An der breitesten Stelle des Rio Dulce liegt das Biotop Chocon Machácas. Man kann es nur mit einem privaten Boot erreichen. Das Besondere hier? Wenn man eine große Portion Glück mitbringt, kann man hier Seekühe sehen. Uns wurde gesagt, dass das wohl ziemlich schwierig ist und nur bei ca. jedem 5. Besuch eine Seekuh an die Wasseroberfläche kommt.
5. Heiße Quellen „Agua Caliente“
Man riecht es schon, wenn man mit dem Boot näher an diese heißen Quellen fährt: Schwefel. Obwohl das Klima sehr warm ist, lohnt es sich trotzdem in die heißen Quellen zu springen. Doch Vorsicht: schwimm nicht direkt an die Quelle – das Wasser ist sehr heiß. An dem Bootssteg ist ein Restaurant angegliedert, mit Umkleiden und Toiletten. Saunaliebhaber sollten unbedingt die Sauna ausprobieren oder man wandert weiter zu einer Höhle (20 GTQ). Hier ist einiges geboten, nicht wahr?
6. Kanutour zu einem Wasserfall ab dem Hotel „Hotelito Perdido“
7. Projekt Ak´Tenamit
Das Projekt Ak´Tenamit ist im Dschungel vom Nationalpark Rio Dulce gelegen. Man bekommt viele Einblicke in die Grund- und Sekundarschule. Diese bilden Kinder aus Flüchtlingsfamilien des Bürgerkrieges aus. Außerdem gibt es noch eine Klinik und ein Restaurant. Beides ist am Fluss gelegen sind.
8. Gemeinde Quehueche
Durch das Projekt Ak Tenamit werden Touren in die Gemeinde Quehueche angeboten. Man muss 2 Stunden durch den Dschungel wandern, um diesen Ort zu erreichen, in dem 60 Familien leben. Im Rahmen der Tour bekommt man Einblicke in das Leben der Menschen vor Ort. Es ist auch möglich mehrere Tage dort zu bleiben, um noch tiefer in die Kultur einzutauchen. Dabei spielt man entweder mit den Kindern, hilft den Männern auf dem Feld oder besucht sogar den Maya-Priester. Sicherlich eine sehr interessante Tour!
Infos: www.aktenamit.org
9. Höhle Cueva del Tigre
10. Wanderung nach Livingston
11. Kanutour nach Livingston
Sehr beliebt ist die Kanutour für diejenigen, die am Rio Dulce kurz vor Livingston wohnen (z. B. im Hotelito Perdido). Am Besten man startet die Kanutour früh morgens nach Livingston, da das Wasser noch ruhiger ist. One way ist man je nach körperlicher Kondition ca. 2-3 Stunden unterwegs! „Wie? Und ich soll beide Wege paddeln, dann bin ich ja 6 Stunden im Boot unterwegs?“ Keine Sorge, beide Wege zu paddeln ist viel zu anstrengend in der Sonne und mit den Wellen, der Gegenströmung und dem Wind beim Rückweg. Daher besteht die Möglichkeit das Kanu und sich selbst gegen eine Gebühr mit einer Lancha zurück in die Unterkunft bringen zu lassen.
Fazit: Sehr zu empfehlen. Es ist eine wirklich atemberaubende Tour durch den „Canyon“. Man kann die Natur viel intensiver aufnehmen.
Tipp: Check die Preise für den Rücktransfer vorher in Deiner Unterkunft ab, da diese variieren können. Sonnencreme und Cappy ist ein Must, denn die Sonne ist auch morgens schon sehr stark.
12. Luxustouren in einer Yacht & Angelauflug auf dem Meer
Immer wieder sieht man kleine Yachten und Katamarane den Rio Dulce entlang schippern. Die Leute springen ins Wasser, fahren Wasserski oder Jetski. Zum Teil sind es private Boote der reichen Städter oder aber auch Touren und gemietete Boote. Es besteht auch die Möglichkeit eine Fishing-Tour ins Meer hinaus zu buchen.
13. Willkommen im Garifuna Dorf – Livingston
Livingston ist ein kleines karibisches Dorf, das am Rio Dulce und am karibischen Meer gelegen ist. Es unterscheidet sich sehr vom Rest Guatemalas, denn in diesem bunten Dorf herrscht ein ganz anderer Flair als sonst wo in diesem Land. Hier leben 3 verschiedene Kulturen zusammen: die Garífunas, Ladinos und Indígenas, die den Charakter des Ortes bestimmen. Warum? Die Ureinwohner von Livingston landeten hier, nachdem ihr Sklavenschiff gesunken war. Viele Bewohner haben daher eine sehr dunkle Hautfarbe, da sie ursprünglich von der Karibikinsel St. Vincent stammen. Aufgrund dessen hört man immer wieder karibisch-afrikanische Beats oder sogar einige dance-moves auf der Straße.
Livingston erreicht man nur mit dem Boot. Groß ist es nicht, man hat sich innerhalb von 2 Stunden einen guten Überblick verschafft. Das Zentrum ist eine gemütliche „Hauptstraße“, in der man viele Restaurants und Shops findet. Jedes Haus ist in einer anderen Farbe angestrichen. Lohnenswert ist auch der Besuch des örtlichen verwilderten Friedhofes, sowie der beiden Strände, die aber nicht sonderlich zum (Sonnen-)Baden einladen.
Wer länger als nur 1 Tag in Livingston verbringen möchte, sollte definitiv Ausflüge zu den Siete Altares (Wasserfälle im Dschungel) und dem schönsten karibischen Strand in Guatemala, dem Playa Blanca, unternehmen. Das öffentliche Boot fährt täglich um 9:30 Uhr am Bootssteg ab, macht einen Stop bei den Wasserfällen und fährt nach ca. 1 Stunde weiter zum Strand. Seinen Hund kann man übrigens mitnehmen.
Hier kommst Du zu meinem Livingston-Blogartikel, mit genaueren Infos, Tipps, Hotels und den Ausflugsmöglichkeiten:
14. Punta Manabique mit einem traumhaften Sandstrand
Mit einer privaten Tour kann man eine fast unbewohnte Landzunge mit einem traumhaften Sandstrand umgeben von Mangroven ansteuern: Punta Manabique. Dieses unberührte Naturschutzgebiet ist ca. 24km vor Puerto Barrios.
15. Schwimmen im Rio Dulce
Was macht man am Rio Dulce in Guatemala auf jeden Fall? Natürlich SCHWIMMEN! Eigentlich muss man das nicht extra erwähnen. Da sich aber der ein oder andere (wie auch ich selbst) sicherlich Gedanken darüber macht, ob ein Krokodil einem vielleicht in den Fuß beist oder ob man sich schlimme Infektionskrankheiten holt…
Keine Sorge: der Rio Dulce ist SICHER ZUM SCHWIMMEN. Das Wasser ist klar und sauber. Der einzige Haken: es ist nicht sehr erfrischend. Ich liebs, denn dann kann man einfach ewig im Wasser planschen. Die einzige Stelle wo ich nicht ins Wasser gehen würde, ist direkt am Ort Rio Dulce, nah der Brücke oder an den Marinas, da dort das Wasser durch die Bootöle etwas schmutziger ist und wahrscheinlich allerhand Dreckwasser in den Rio geleitet wird.
Mögliches Reiseprogramm für den Aufenthalt am Rio Dulce in Guatemala
Wenn Du mehr Zeit hast, dann macht es Sinn, die Zeit über nicht nur in einer Unterkunft zu bleiben, sondern an verschiedenen Orten zu nächtigen, um die Gegend beim Rio Dulce besser kennenzulernen. Die folgende Auflistung ist nur eine Idee meinerseits, natürlich kannst Du auch locker überall länger bleiben.
1 – 2 Nächte bei der Ortschaft Rio Dulce
Am Besten ist es, wenn man erstmal nach der Ankunft 1 oder 2 Nächte in der Nähe der Ortschaft Rio Dulce bleibt. Denn wenn man z. B. abends ankommt, fährt eh kein Boot mehr Richtung Livingston. So kann man den nächsten Tag damit verbringen, den Lago Izabal zu erkunden, man kann sich das Castillo San Felipe de Lara anschauen sowie die warmen Wasserfälle bei der Finca Paraíso am Lago Izabal.
2 Nächte in der Tiefe des Rio Dulce
Die waschechte Rio Dulce Erfahrung erlebt man, wenn man mit dem Boot hineinfährt in die Tiefe der Flusslandschaft. Dort gibt es richtig schöne Unterkünfte mitten im Dschungel, umgeben von Ruhe, Natur und Wasser.
Wenn Du Bock auf sowas hast, ist das genau der richtige Stop für Dich. Das bedeutet, dass Du überwiegend in Deiner Unterkunft isst, dass jede Bootsfahrt zu einem Restaurant, zu den heißen Quellen oder diverse Touren etwas kosten und man nicht viel machen kann außer baden, Kanu fahren und chillen. Wenn Du sagst: „Ne, danke! Wie langweilig!“ – oder: „Dafür hab ich keine Zeit!„, dann solltest Du gleich weiter nach Livingston.
2 Nächte in Livingston
Wenn Du 2 Nächte in Livingston verbringst, lernst Du zum Einen Livingston kennen, isst leckeren frischen Fisch aus dem Meer oder dem Rio Dulce und lässt Dich von der chilligen Kultur anstecken. Am nächsten Tag kannst Du den Tagesausflug zu den Siete Altares und zum Playa Blanca mit dem Boot machen. Entscheidest Du Dich noch länger zu bleiben, dann wandere doch zu den Siete Altares und bleibe den darauffolgenden kompletten Tag am Playa Blanca (+1 Nacht). Für einen weiteren Tagesausflug zur Punta Manabique solltest Du noch einen weiteren Tag in Livingston einplanen oder aber Du lässt Dich danach nach Puerto Barrios bringen, um von dort aus zurück nach Guatemala Stadt zu fahren. Möglichkeiten über Möglichkeiten!
Weiterreise nach Puerto Barrios
Mehrmals täglich fahren Schnellboote von Livingston nach Puerto Barrios (5:30 Uhr, 6:30 Uhr, 7:30 Uhr, 9 Uhr, 11 Uhr, 14 Uhr, 16:45 Uhr). Von Puerto Barrios kommt man schnell und günstig nach Guatemala Stadt/Antigua mit den Litegua-Bussen (stündlich). So kann man beispielsweise ab Rio Dulce nach Livingston anreisen, um die schöne Bootsfahrt durch den Dschungel zu erleben und den Rückweg über Puerto Barrios gen Guatemala Stadt anstreben. Und somit hat man eine schöne Rundreise!
Weiterreise nach Belize
Jawoll, auch von Livingston aus kommt man nach Belize (und anders herum!). Und zwar nach Punta Gorda. Die Überfahrt dauert 2 Stunden. Allerdings ist das derzeit aufgrund der Corona Situation nicht möglich, da die Grenzen auf dem Seeweg zu sind (laut auswärtigem Amt). Jeden Dienstag und Freitag fahren die Boote um 6:50 Uhr und die anderen Tage immer um 15 Uhr. Die Kosten sind ca. 200 GTQ + 10 USD für die Migration. So meine letzten Infos. Kläre die Abfahrtszeiten unbedingt nochmal vor Ort ab.
Von Livingston aus werden (Mehr-)Tagestouren nach Belize angeboten oder Transfers, die sich gleich bei der Hauptstraße in dem Reisebüro bei dem Restaurant „Happy Fish“ buchen lassen. Falls Du also nicht nach Belize weiterreisen möchtest, noch etwas Zeit und Geld übrig hast, kannst Du von Livingston aus Ausflüge für 1-2 Tage auf die karibischen Trauminseln zum Schnorcheln und Tauchen buchen.
Wichtig: Vergiss nicht Dir bei der Migration in Livingston Deinen Einreisestempel nach Guatemala zu holen!
Weiterreise nach Honduras (La Ceiba)
Es gibt einen Shuttle-Service von Livingston nach Honduras. Dazu nimmt man ein Boot von Livingston nach Puerto Barrios (35 GTQ). Danach geht es weiter mit einem Shuttle von Puerto Barrios direkt nach La Ceiba in Honduras (ca. 400 GTQ), von wo aus man z. B. die Fähre auf die Insel Roatan oder Utila nehmen kann.
Tipps für Deine Reiseplanung
Mit dem eigenen Auto
- Guatemala Stadt – Rio Dulce: 4:45 Stunden (ohne Stau. Normalerweise kann man mit +1 Stunde rechnen)
- Puerto Barrios – Rio Dulce: 1:30 Stunden
- Flores – Rio Dulce: 3:45 Stunden
Weiterreise mit dem Boot & Bootszeiten der Lancha-Collectivos
Um tiefer in die Flussarme des Rio Dulce zu kommen & nach Livingston muss man mit dem Boot fahren. Es ist sinnvoll die Bootsfahrt im Vorfeld vom Hotel reservieren zu lassen, da es nur eine begrenzte Anzahl an Sitzplätzen gibt. Außerdem wird man dann auch direkt vom Hotel, wenn es am Rio gelegen ist, abgeholt.
Rio Dulce – Livingston: 9:00 Uhr und 14:00 Uhr (Abfahrt am Muelle Municipal unter der Brücke oder von Deinem Hotel, wenn dieses die Bootsfahrt für Dich bucht.)
Livingston – Rio Dulce: 9:30 Uhr und 14:30 Uhr
Livingston – Puerto Barrios: 5:30 Uhr, 6:30 Uhr, 7:30 Uhr, 9:00 Uhr, 11:00 Uhr, 14:00 Uhr, 16:45 Uhr (informiere Dich in Deiner Unterkunft oder am Bootsableger unbedingt, ob die Zeiten noch aktuell sind in den Corona-Zeiten)
Mit öffentlichen Verkehrsmitteln
Beim Ort Rio Dulce, am Lago Izabal sowie in den Flussarmen des Rio Dulce bis hin nach Livingston gibt es schöne Unterkünfte für jeden Geschmack. Die Preise sind in dieser Gegend eher etwas weiter unten angesiedelt. So bekommt man z. B. schon einen schönen Bungalow für 30,-€/Nacht.
Rio Dulce / Lago Izabal
- Hacienda Tijax Hotel y Marina: Schöne Bungalows am Rio Dulce und in den Mangrovenwälder die mit Holzstegen miteinander verbunden sind. Es gibt einen Pool, Touren werden angeboten und man kann die Unterkunft mit dem Auto anfahren.
- Boatique Hotel y Marina: Ein recht neues chices Hotel mit Pool und gemütlichen Zimmern bzw. Bungalows. Mit dem Boot ist es nur 5 Minuten von der Ortschaft Rio Dulce entfernt.
- Banana Palms Hotel Resort y Marina: Ein schönes Hotel mit Pool am Lago Izabal in der Nähe vom Castillo de San Felipe de Lara.
In den Flussarmen vom Rio Dulce
- Hotelito Perdido: In einem Seitenarm vom Rio Dulce in der Nähe der heißen Quellen, befindet sich diese schnuckelige familiäre Unterkunft, die sich perfekt in den Dschungel einbettet. Es gibt wunderschöne saubere Holzbungalows verschiedener Größe für 2-5 Personen und einer Veranda mit Hängematten. Die Essensauswahl ist super und auch echt lecker. Jeden Abend wird für alle Gäste gekocht (wenn man das möchte) und man isst zusammen an einem großen Tisch. Dabei ergeben sich spannende Gespräche mit anderen Reisenden. Direkt am Fluss ist ein schöner Steg mit Schaukeln, Sofas und Hängematten sowie einer überdachten schattigen Hängematten-Chillarea. Außerdem werden Kanus und SUB (gegen Aufpreis) zur Verfügung gestellt und für Yoga Fans gibt es direkt am Fluss sogar einen Yoga Bereich. Wir haben dort 2 Nächte verbracht und können dieses Hotel sehr weiterempfehlen.
- Finca Tatin Hotel: Diese Unterkunft im Dschungel wurde mir von Freunden empfohlen, ich selbst war aber noch nicht da. Möchte man nach Livingston wandern, zu den Siete Altares oder zu der Höhle Cueva del Tigre, dann macht es Sinn hier zu nächtigen, da dieses Hotel der perfekte Startpunkt für die Wanderungen ist.
In Livingston
- Hotel Casa Rosada: ca. 5-10 Minuten vom Bootssteg von Livingston entfernt ist diese gemütliche Backpacker Unterkunft direkt am Rio Dulce. Es gibt verschieden Zimmer und Dorms zu günstigen Preisen und leckeres Essen aus der Küche. Sehr gemütlich ist auch der Gartenbereich sowie der Dock mit Hängematten. Ich war schon 2x hier und hab mich sehr wohl gefühlt, immer tolle Leute kennengelernt, konnte meinen Hund mitnehmen und musste manchmal schmunzeln über die Hellhörigkeit der Bungalows.
- Hotel Villa Caribe: Dieses Hotel with-a-view ist wohl das schönste Hotel in Livingston. Es hat einen großen Pool mit bequemen Sonnenliegen und einen traumhaften Ausblick auf das karibische Meer.
- Restaurante El Viajero: Dieses Restaurant hat ein gutes Menü sowie Rutschen und eine Riesenswing, die Dich alle mit einem Riesenspaß in den Rio Dulce katapultieren. Ein Restaurant für Groß und Klein. Entweder via Kanu oder mit dem Taxi-Boot zu erreichen.
- Restaurant Happy Fish in der „Hauptstraße“ Livingston
- Je weiter Du in den Rio Dulce hineinfährst, desto schlechter wird der Handyempfang. Einige Unterkünfte haben Wlan, jedoch muss man damit rechnen, dass es nicht immer gut funktioniert.
- Damit sich die Anreise zum Rio Dulce auch lohnt, sollte man mindestens 3 Nächte bleiben. Die Bootsfahrt ist ja ziemlich „teuer“ für Guatemala.
- Vergiss Dein Anti-Mückenspray nicht und trage abends lange Kleidung, wenn Du Dich zusätzlich vor den Moskitos schützen möchtest.
- Stell Dich drauf ein, dass Du mit Insekten und Tieren in Kontakt kommst. Die Unterkünfte sind mitten im Dschungel. Spinnen, Skorpionen, Ameisen, Schlangen und Moskitos gibt es einige in der Gegend.
- Die Bootsfahrten gen Livingston sind am Vormittag viel ruhiger als am Nachmittag. Falls Du am Nachmittag fährst, dann setz Dich weiter hinten ins Boot wenn das geht, dann spürst Du den Aufprall nicht so sehr. Falls Du Probleme mit Seekrankheit hast, schmeiß Dir ´ne Pille ein.
In dieser Gegend ist es viel wärmer als im Rest des Landes. Die kühleren und nässeren Monate sind von November – Februar. Von März – Mai ist die Trockenzeit und somit den beste Reisezeit. Normalerweise regnet es im Rest des Jahres meist nur in der Nacht, weswegen man den Rio Dulce fast das ganze Jahr gut besuchen kann. Die Höchsttemperaturen klettern auf bis zu 35°C – 40°C.
Wichtig: Alledings muss einem bewusst sein, dass wenn es regnet, man nichts machen kann außer in der Unterkunft zu chillen und dem lauten prasseln des Regens auf das Dach zu lauschen. Plan Deine Aktivitäten während der Regenzeit eher am Vormittag, da das Wetter dann eher stabiler ist.
Reisen mit Kindern: Rio Dulce in Guatemala
Wir waren mit unseren 7 Monate alten Zwillingen am Rio Dulce und wir geben so einem Trip mit Babies ein dickes JA! Man muss lediglich darauf achten, dass man eine Unterkunft mit einem großen Bett hat oder 2 Queen-size Betten, da es keine Babybetten in den Unterkünften gibt. Außerdem ist es wichtig, dass es in den Unterkünften Moskitonetze gibt. Man weiß ja nie, ob sich da nicht doch mal eine Mücke ins Zimmer verirrt. Die Bootsfahrt haben die Jungs prima mitgemacht. Wir haben sie in die Tragen gepackt. Da es auf der Bootsfahrt recht windig wird, sollte man eine Mütze nicht vergessen. Mit dem Gepäck und dem Kinderwagen hat uns der Bootsmann geholfen, alles wurde mitgenommen ohne Aufpreis.
Das Baden im Fluss hat den Jungs echt gut gefallen, da das Wasser so warm ist, v.a. das nackig strampeln lassen hinterher. Rundum war es ein entspannter Trip mit den Zwillingen zum Rio Dulce.
Besonders praktisch fanden wir es, den Kinderwagen dabei zu haben. So konnten wir die Jungs abends bettfertig machen und zum Einschlafen bringen, um sie anschließend in den Kinderwagen zu legen. Sie konnten sicher weiterschlafen, dank dem speziellen Moskitonetz vom Mountainbuggy, während wir uns dann auf den Weg zum Essen machten.
Für Kleinkinder und ältere Kinder: Viele Unterkünfte sind in die Mangroven gebaut und durch Stege miteinander verbunden. Da muss man seine Kids schon gut im Blick haben, damit eines nicht in den Fluss abrutscht.
Where to next? Weitere lohnenswerte Orte in Guatemala
„Jetzt hab ich den Rio Dulce erkundet, aber was nun?“ Nächster Stop auf der Reiseroute könnte für Dich dann Flores sein, ein kleiner Ort auf einer Insel im Lago Petén-Itza. Ein wunderschöner See, mit klarem, sauberen und warmen Wasser, in dem Baden besonders viel Spaß macht. Flores ist auch der perfekte Ausgangspunkt um die weltbekannten Mayaruinen Tikal zu besuchen und Yaxha. Für die großen Abenteurer wäre dann wohl eher die 5-Tages-Wanderung zu den Dschungel-Maya-Ruinen „El Mirador“ mitten im Nirgendwo etwas. Danach könnte Dich Deine Reise weiterführen nach Lanquin, von wo aus Du Semuc Champey besuchen kannst und anschließend weiter zum Lago Atitlan und Antigua fahren solltest. Für mehr Inspiration über Guatemala kannst Du Dich gerne HIER rein klicken.
Fazit: I just love it!
I just love it! Mein Lieblingsort in Guatemala.
Viel muss ich nicht mehr sagen, oder? Ich will mich jetzt ja nicht wiederholen, aber für mich hat der Rio Dulce einen so besonderen Mix aus wunderschöner Natur, dem saftigen Dschungel, spannenden Bootsfahrten, so vielseitigen Bademöglichkeiten, eine so ganz andere Kultur in Livingston mit afrikanischen Vibes (wer mich kennt weiß ich bin ein riesiger Afrika-Fan) und einem schönen Strand.
Alle, die Zeit mitbringen, sollten unbedingt einen Stop am Rio Dulce einlegen. Viele Reisende lassen diesen Spot aus und fahren direkt nach Flores mit dem Nachtbus. Ich finde das Schade, denn der Rio Dulce in Guatemala hat wirklich etwas ganz Besonderes!
Und wer danach noch nach Costa Rica reist und solche Dschungelflüsse liebt, der sollte unbedingt einen Stop im Tortuguero Nationalpark an der Karibikküste machen. Hier kommst Du zu dem Blogartikel mit allen wichtigen Infos.
Sind noch Fragen offen geblieben? Schreib sie gerne in die Kommentare! Warst Du schon mal dort und was war Dein Eindruck vom Rio Dulce in Guatemala?
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