Kuba – ein absolutes Traumziel! Wirklich???
Hach Kuba! 🌴Kuba steht für paradiesische Strände, Lebensfreude, Mojitos, Che Guevara, Kaffee- und Tabakplantagen, Havanna, Rum, Zigarren & die alten stylischen Oldtimer. Wer will das nicht mal erleben? Einfach wunderschön!
Und trotzdem ist Kuba ein Land der enormen Gegensätze! Kuba steht nämlich auch für Armut, einsturzgefährdete Häuser, zermüllte Gassen, zerlumpte bettelnde alkohol- und drogenabhängige Kubaner, Geschäfte mit leeren Regalen und für einen Staat der kontrolliert und wenig Freiheiten zulässt.
Ich möchte Dir Dein paradiesisches Bild von dieser wunderschönen und facettenreichen Insel nicht zerstören, sondern Dich nur auf einige wichtige Dinge aufmerksam machen, die Du vor Deiner Reise nach Kuba einfach gelesen haben solltest.
3 Wochen waren wir auf dieser vielfältigen Insel mit unserem Rucksack unterwegs und haben uns manchmal etwas schwer getan, weil wir im Vorfeld schlecht informiert waren. Daher – nimm die folgenden 12 Punkte mit auf Deine Reise nach Kuba auf dass sie ein unvergesslich schönes Erlebnis wird.
Überblick über Kuba
⟁ Größe: 109.884 km²
🜂 Einwohner: ca. 11.338.000
⟁ Währung: CUC und CUP
🜂 Sprache: Spanisch
⟁ Hauptstadt: Havanna
🜂 Zeitzone: Eastern (UTC-5/-4 Sommerzeit)
⟁ Regierungssystem: Sozialistisches, autoritäres Einparteiensystem
🜂 Beste Reisezeit: Trockenzeit November – April.
12 Punkte die Du vor Deiner Reise nach Kuba unbedingt beachten solltest
1. Einreisebestimmungen für Kuba
Als Tourist darfst Du Dich 30 Tage auf Kuba aufhalten & kannst einmalig um weitere 30 Tage verlängern.
Bei der Einreise nach Kuba brauchst Du:
- einen Reisepass, der noch mindestens 6 Monate gültig ist.
- eine Touristenkarte (Tarjeta del Tourista), die im Vorfeld organisiert werden muss.
- kein Visum, außer Du bist zu nicht touristischen Zwecken im Land.
- einen gültigen Nachweis deiner (Reise-) Krankenversicherung für die Aufenthaltsdauer auf Spanisch, doch normalerweise reicht die Versicherungskarte etc. aus.
- die Adresse der ersten Unterkunft.
Touristenkarte
Die Touristenkarte musst Du Dir vor der Einreise organisieren. Oft wird schon am Abflughafen kontrolliert, ob Du diese hast. Erhältlich sind die Touristenkarten bei der kubanischen Botschaft in Deutschland, bei einigen Fluggesellschaften direkt am Flughafen (so war das bei uns der Fall mit Aeromexico) oder auch bei Reiseveranstaltern. Hast Du eine Pauschalreise gebucht, ist diese schon mit dabei. Wenn Du aus Europa anreist, bestellst Du sie einfach über Cubavisa.
⟁ Wichtig! Bei der Einreise wird die eine Seite der Touristenkarte einbehalten, die andere Seite musst Du bei der Ausreise wieder vorlegen. Das heißt, pass während der ganzen Reise richtig gut darauf auf, dass Du sie nicht verlierst.
🜂 Kosten für angehörige der EU: ca. 29,-€
Krankenversicherung
Vielleicht hast Du es schon gehört, aber JA, Du brauchst eine Bestätigung Deiner Krankenversicherung, dass Du für den Reisezeitraum in Kuba versichert bist – am Besten auf Spanisch! Ich habe meine Krankenversicherung „Globality“ einfach via Email angeschrieben und bzgl. einer spanischen Kopie angefragt. 1 Stunde später hatte ich diese im Postfach. Allerdings wollte sie niemand bei der Ein- oder Ausreise sehen.
2. Geld & Kreditkarten auf Kuba
So, jetzt wird es kompliziert, eigenartig & besonders. Denn in Kuba wird grundsätzlich stark getrennt zwischen Einheimischen & Touristen. Damit wird man zuallererst in Bezug auf Geld konfrontiert.
Währung auf Kuba: „Ich glaub hier CUCts und CUPts.“
Auf Kuba gibt es gleich 2 Währungen! Wow!
- CUC (Peso Convertible): für uns Touristen. 1 CUC = 1 Dollar
- CUP (Peso Cubano): für die Einheimischen. 1 CUC = 26,5 CUP
⟁ Aufgepasst! Behalte Dein Rückgeld immer gut im Blick, nicht dass Dir CUP untergejubelt werden bzw. Dir falsch zurück gegeben wird.
Geld abheben – kniffliger als gedacht!
Geld abheben stellt ein kleines aber kniffliges Problem dar. Denn Du bekommst nicht von jedem Bankautomaten automatisch Geld. Manche sind leer, es funktioniert die Stromversorgung nicht, es gibt sonstige elektronische Probleme oder Deine Bankkarte wird nicht angenommen. Was tun? Den nächsten ATM suchen und einen weiteren Versuch starten! Meistens hat der Bankautomat Geld, bei dem Du eine lange Schlange siehst 😉
⟁ Tipp: Wir hatten Euros im 3 stelligen Bereich dabei, unsere DKB Visa Karten & die Mastercard der Sparkasse. Mit der Visa Karte konnten wir immer ohne Probleme Geld abheben, an einigen Bankautomaten hat das auch mit der Mastercard funktioniert. Wie auf jeder Reise heben wir gleich am Flughafen Geld am ATM ab und immer wenn wir an einem Bankautomaten vorbeigekommen sind, gab es die nächste Ladung Geld in unser Portemonnaie. Hab am Besten 2-3 verschiedene Karten dabei, irgendeine wird dann hoffentlich funktionieren.
🜂 Diese Karten funktionieren nicht: American Cards und EC-Bankkarten.
Funktioniert Deine Karte, freut sich Dein Geldbeutel nach der Abhebung über 150 CUC, denn mehr kann man eh nicht abheben.
3. Ohne Internet auf Kuba - das Überlebe ich nicht!
Keine Sorge, der Fortschritt ist auch hier angekommen – Du musst nicht auf Internet verzichten! Als Tourist kannst Du Dich entweder mit Wifi Wertkarten von ETECSA versorgen und Dich in die lokalen Hotspots einloggen oder Du kaufst Dir eine Simkarte und verwendest mobiles Internet. Die Einzelheiten über dieses etwas ausführlichere Thema kannst Du in meinem Artikel „Internet auf Kuba – welche Möglichkeiten gibt es mittlerweile?“ nachlesen.
4. Bereite auch Dein Smartphone auf Kuba vor!
Einige Apps funktionieren nicht auf Deinem Smartphone auf Kuba. Das ist natürlich tragisch, wenn Du Dir eine neue Spotify Playlist zusammenstellen willst oder Deine Lieblingsserie auf Netflix weiter anschauen möchtest. Zum Beispiel hat auch die beliebte App AirBnb bei uns nicht funktioniert um Casa Particulares vom Handy aus zu buchen.
⟁ Tipp: installiere VOR Deiner Einreise nach Kuba ALLE für Dich notwendigen Apps auf Dein Handy und lade Dir Playlists, Bücher, Serien oder Filme herunter! Auf Kuba ist das nämlich nicht mehr möglich! Sehr hilfreich waren auch die Offlinekarten von MapsMe!
5. Transportmittel auf Kuba - individuelles Reisen auf verschiedenen Wegen
Wie kommt man auf Kuba eigentlich ganz individuell von A nach B?
Hast Du auch schon gehört, dass es einfach ist mit öffentlichen Verkehrsmitteln auf Kuba herumzureisen? Solange man auf den Touristenpfaden bleibt, ist das gut möglich. Möchtest Du diese verlassen, kommst Du um ein Taxi, einen Mietwagen oder einen privaten Fahrer nicht herum. Ganz wichtig: Sitzfleisch ist gefragt, denn nicht zu unterschätzen sind auf Kuba die langen Distanzen, die man zurücklegt, je nachdem wieviel man von der Insel erkunden will. Ach und leih Dir doch ein Fahrrad aus. Gerade in der Gegend von Viñales und Trinidad ist das super!
Klimatisierter Viazul Reisebus
Für uns war der Reisebus die komfortabelste Art und Weise auf Kuba zu Reisen – zudem ist es viel günstiger als die meisten anderen Varianten! Der Busanbieter hierfür heißt Viazul!
Auf der Website von Viazul kannst Du die Fahrpläne einsehen und Dir Deine Tickets schon im Voraus kaufen. Allerdings lassen sich diese dann nicht mehr umbuchen oder stornieren. Du kannst Tickets des Weiteren bis zu einer Woche vorher auch online reservieren. Ansonsten musst du eben extra zu den Busstationen um dir Dein Ticket zu kaufen.
Normalerweise solltest Du 1 Stunde vor Abfahrt an der Busstation sein, sonst ist es möglich, dass Dein Ticket anderweitig vergeben wird. Du bist und bleibst ein spontaner Reisender? Sei ebenfalls 1 Stunde vor Abfahrt des Buses da, denn vielleicht hast Du Glück und bekommst noch kurzfristig ein Ticket.
⟁ Vorteile: klimatisierter Bus mit Toilette (was bei langen Strecken super ist), genug Beinfreiheit, bequeme Sitze, Pausen werden gemacht für Toilettengang und Essen, günstiger als die meisten anderen Reisemöglichkeiten, gutes Preis-Leistungsverhältnis, freie Platzwahl, 2. Busfahrer, es sind feste Preise, man wird also nicht übers Ohr gehaut.
🜂 Nachteile: Ich bin kein Fan davon, meine Reisen weit im Voraus zu organisieren. Auf Kuba musst du bestimmte Busrouten allerdings 2-3 Tage im voraus planen und buchen, sonst bekommst Du keinen Sitzplatz mehr. Fast alle Verbindungen ab Havanna sind davon betroffen oder beliebte Städteverbindungen wie Trinidad – Havanna etc. Des Weiteren solltest Du Dir dessen bewusst sein, dass Viazul ein Touristenbus ist.
⟁ Preise (November 2019): Havanna – Viñales (12 CUC), Viñales – Trinidad (35 CUC),
🜂 Tipp:
- buche Dein Busticket 1-3 Tage (je nach Destination) vorher an der Busstation.
- Versuche Dir einen Sitzplatz in den vorderen Reihen zu ergattern, aber nicht direkt unter dem Gebläse der Klimaanlage. Reist ihr zu zweit, kann einer ja schon das Gepäck abgeben und einer sucht nach dem optimalsten Platz.
- Hab zudem einen Pulli oder ein Tuch zum drüberziehen dabei. Die Klimaanlage wird meist zu kalt eingestellt.
- Lade Dein Handy vor der Busreise voll auf. Die längste Busreise hat 12 Stunden gedauert und ich war dankbar für das Unterhaltungsprogramm meines Handys.
- Pack Dir genügend Getränke, Essen, Snacks, Obst ein für die Fahrt. Die Restaurants die angefahren werden sind sehr teuer und das Essen… NAJA!
Privates Taxi (oft ein Oldtimer)
Ein Taxi gibt es auf Kuba schon zu relativ günstigen Preisen, auch bei weiteren Strecken. Je besser Du verhandeln kannst, je besser Dein Spanisch ist, desto besser wird der Preis für Dich – denn es gibt kein Taximeter! Eine Strecke ist besonders teuer mit dem Taxi, das ist die Strecke vom Flughafen in die Stadt (25 CUC)!
⟁ Wichtig: Einheimische raten übrigens davon ab, ein Oldtimer Taxi zu nehmen, auch wenn Du Dich darin wie in einem Hollywoodfilm der 60er fühlen würdest. Viele der Taxen sind schon sehr alt und z. T. nicht mehr verkehrstauglich. Schon ein bisschen blöd, wenn die Bremse plötzlich nicht mehr funktioniert! In Havana bieten viele Oldtimer Besitzer private Stadtrundfahrten an – bei uns war das Auto in einem ordentlichen Zustand.
Collectivo – das interessanteste Sammeltaxi
Collectivos sind eine Art Sammeltaxi oder Touristen-Shuttle, oft mit einem Oldtimer, die Dich von einem Ort zum nächsten bringen. In diesem finden ca. 6 Personen Platz. Bist du in einer Casá Particular untergebracht? Dann kann Dir auch Deine Hausmutti einen Transport organisieren. Collectivos sind eine sehr beliebte Reisevariante für Touristen neben dem Viazul Reisebus.
⟁ Vorteile: man wird von seiner Unterkunft abgeholt und direkt zur nächsten gefahren. Meist ist die Fahrt etwas schneller als mit dem Bus, man lernt andere Mitreisende kennen
🜂 Nachteile: unbequemer, da man manchmal zu 4. auf der Rückbank eingequetscht sitzt, eine reine Touristenfahrt ist das wiedermal, etwas teurer als der Viazul-Bus – dafür weniger Beinfreiheit 😜 Man weiß nie, was einen erwartet, ob es ein gepflegter Oldtimer ist, eine Schrottkarre oder ein moderner 5 Sitzer.
⟁ Preise: Havana – Viñales 20 CUC pro Person
Sammeltaxen in der Stadt für 13-14 Leute für Einheimische + Touristen
Es gibt auch eine Art Sammeltaxi in Havanna, das sind gelbe Kleinbusse, die mit Nummer markiert sind. Bis zu 13-14 Leute können damit fahren. Für 2 Personen zahlt man ca. 60 Cent. Richtig günstig!
Bus für Einheimische für 1-2 CUC
Das wäre die beste Reisemöglichkeit für Individualtouristen, Abenteurer und Backpacker. Allerdings gibt es 2 Hauptprobleme! Man muss erstens den Abfahrtsort herausfinden und zweitens sind diese Busse eigentlich nur für Einheimische. Aus Angst vor der Polizei und hohen Geldstrafen/Gefängnis nimmt der Busfahrer Touristen grundsätzlich nicht mit. Wir haben auf unserer Reise allerdings einen Italiener getroffen, der viel mit diesem Bus gereist ist und sich somit natürlich einen ordentlichen Batzen Geld gespart hat! Wir sind einmal mit einem „gemischten“ Bus mitgefahren, in dem Einheimische und Touristen zusammen waren. Diese Strecke war eine Teilstrecke von vielen um von Baracoa auf Cayo Coco zu kommen.
Knutschkugel Tuk Tuks & Fahradrikschas in der Stadt
Wer mag das nicht, das Pokern und Feilschen? Auf Tuk Tuk- und Rikscha-Fahrten ist das ein MUSS! Vor allem in der Stadt sind die Fahrten einfach toll, weil man so die Gerüche der Straßen, das Feeling der Stadt auf seine eigene Art und Weise spürt.
Mietwagen
Ich liebe Roadtrips. Allerdings haben wir uns auf Kuba gegen einen Mietwagen entschieden, aufgrund der hohen Preise. Oft hab ich mir gedacht, wie praktisch es jetzt mit Mietwagen wäre. Man muss sich nicht zum x-ten Mal ein Bus-Ticket organisieren, nicht rumfragen, wie man am Besten einen tollen Ausflug abseits der Touristen-Route machen kann, usw.
Voraussetzungen für einen Mietwagen auf Kuba:
- deutscher Führerschein (für einen Aufenthalt von drei Monaten ausreichend)
- gültiger Reisepass
- Mindestalter 19 Jahre (bzw. Du musst den Führerschein schon 1 Jahr haben)
- Kaution bei Abholung
- flexibler Fahrstiel, der sich auf Schlagstellen einstellen kann
⟁ Kosten: Rechne mit Leihgebühren zwischen 60,-€ und 100,-€ pro Tag inklusive Versicherungen, Sprit kostet ca. 1,40 CUC/Liter.
🜂 Vorteile: Ein sehr flexibles und spontanes Reisen ist möglich, weniger Organisationsaufwand für den Transport
⟁ Nachteile: ein Mietwagen ist sehr teuer, die Straßenverhältnisse sind je östlicher man kommt z. T. schlecht und mit Schlaglöchern versehen. Man muss immer gut informiert sein, welche Straßen sich wirklich befahren lassen. Zudem ist der Zustand der Autos nicht der, den man von einem Mietwagen erwarten würde. Es kommt vor, dass sie schon recht alt, abgenutzt und nach einigen Kilometern dann auch reparaturbedürftig sind.
🜂 Tipps:
- Mietwägen sind knapp auf Kuba. Buche das Auto weit im Voraus (mindestens 6 – 12 Wochen) um sicherzustellen dass du einen bekommst und es nicht die letzte Oldtimerschachtel von 1950 ist. Gerade in der Ferien- und Hauptreisezeit ist es schwer noch spontan ein Fahrzeug zu bekommen. Unter Umständen ist es dann ganz schön teuer.
- Schließe unbedingt einen Diebstahl- und Vollkaskoschutz für Dein Auto ab. Das ist immer vor Ort zu bezahlen.
- Frage Deine Hosts der Casa Particulares wo Du sicher und überwacht parken kannst, damit Du nicht mit 3 Rädern weiterfahren musst!
- Eine Tankstelle ist in Sicht? Super – tanke sofort, denn wer weiß wann die nächste kommt!
Inlandsflüge
Die längste Reisedauer von Baracoa nach Cayo Guillermo kostete uns ca. 15 Stunden! Wie sehr ich mir gewünscht hätte, eher auf die Idee eines Inlandsfluges gekommen zu sein! Die staatlichen Airlines Cubana und Aerogaviota bringen Dich definitiv schneller weiter.
⟁ Kosten: zwischen 50,-€ und 150,- € abhängig von der jeweiligen Strecke. Je früher Du buchst desto günstiger sind die Preise. Die Flüge sind trotzdem im Vergleich zu europäischen Inlandsflügen teurer.
6. Wohne in Casa Particulares anstatt in Hotels
Auf Kuba hast Du die Möglichkeit in einem staatlichen Hotel zu wohnen oder in einer Privatunterkunft „Casa Particular“. Ganz vereinzelt sind uns auch Campingplätze aufgefallen.
Staatliches Hotel
Staatliche Hotels auf Kuba gibt es in allen Städten und in allen Kategorien, sind aber teurer als die Casa Particulares.
An den beliebten Traumstränden reiht sich ein All-inklusive Bunker neben dem anderen auf. Es ist schwer hier spontan eine günstige Unterkunft direkt am Strand zu finden.
Wenn Du nicht als Pauschalreisender unterwegs bist und Dir zwischendurch ein chices Strandhotel gönnen willst, solltest Du dieses schon von Deutschland aus buchen! Das ist in der Regel günstiger! Kommst Du direkt im Hotel an, ist der Preis unter Umständen doppelt so hoch! In unserem Fall gab es allerdings einen Desk eines Reiseanbieters im Hotel, bei dem wir das Hotelzimmer zum normalen Internetpreis buchen konnten.
⟁ Kosten: ab 50 CUC – 280 CUC (5 Sterne Strandhotel)
Casa Particulares – blaues Zeichen ist für Touristen
Casa Particulares sind Privatwohnungen bzw. Privatzimmer, die von Kubanern vermietet werden und mit einem blauen Zeichen „Casa Particulares“ an der Haustür versehen sind. Manche haben auch ein rotes Zeichen, das ist aber nur für Einheimische.
Oft wohnst Du dann mit Kubanern unter einem Dach, was eine richtig tolle Möglichkeit ist, die Menschen und die Kultur besser kennenzulernen. Die Hosts müssen von Seiten des Staates viele Auflagen erfüllen um ein Zimmer an Touristen vermieten zu können. Daher haben alle Zimmer Klimaanlage und ein eigenes Bad. Außerdem muss es abschließbar sein, sauber uvm. Zudem müssen die Hosts auch Abgaben an den Staat bezahlen und sich auf Besuche von staatlichen Kontrolleuren einstellen.
Wie finde ich die Casa Particulares?
Grundsätzlich ist es recht einfach spontan vor Ort eine Unterkunft zu finden. Denn in der Regel sprechen Dich Einheimische an, wenn du als Tourist zu erkennen bist. Mithilfe des blauen Zeichens weißt Du auch, welche Häuser Unterkünfte anbieten. Es ist auch möglich, sich diese erstmal anzusehen, gefällt sie einem nicht, sucht man weiter. Auch den Preis kann man noch ein wenig verhandeln. Man sollte übrigens nicht in Häusern übernachten, die das obige Zeichen nicht haben. Die Besitzer begehen nämlich eine Straftat damit, dich zu beherbergen, und du hängst im Zweifelsfall dann auch mit drin.
Wenn Du nicht so von der spontanen Reisesorte bist, kannst Du Dir Casas für Deine weiteren Reiseziele von deinen vorherigen Hosts empfehlen lassen. Sie haben immer Kontakte, rufen für Dich dort an und managen alles, auch den Weitertransport, wenn Du das möchtest.
Auch Onlinebuchungen sind möglich mit: AirBnB, Booking, Casa Particular, Cuba Accomodation.
Essen in den Casa Particulares – ein Genuss!
Zudem bietet fast jede Casa Essen an, das Du allerdings einen Tag vorher „bestellen“ musst. Ob Frühstück, Mittagessen oder Abendessen, die Hosts freuen sich immer, Dir leckeres kubanisches Essen auf den Tisch zu zaubern. Das Essen ist in den Casas teils teurer als im Restaurant, dafür oft leckerer und vielseitiger! Es ist sehr zu empfehlen, nicht nur weil du damit deinem Gastgeber auch ein bisschen unter die Arme greifen kannst.
⟁ Kosten: Pro Doppelzimmer 15 – 25 CUC, wenn Du Frühstück dazu haben willst kommen nochmal 5 CUC pro Person dazu. Wir hatten jedesmal ein sehr leckeres Frühstück, mit Yoghurt und Früchten, Käse, Wurst, Brot bzw. Brötchen, frischgepresstem Saft, Kaffee oder Tee. Das Mittag- bzw. Abendessen ist meist etwas teurer, je nachdem was es gibt.
🜂 Fazit: NUR ZU EMPFEHLEN! Wir hatten durchweg positive Erfahrungen mit den Casa Particulares! Die Zimmer sind einfach aber sauber und Du hast immer ein eigenes Bad dabei.
7. Sprache - ich versteh nur Spanisch!
Ja klar – deswegen setz Dich vor der Reise auf dein wertes Popöchen und lerne die Grundkenntnisse der spanischen Sprache!
In den Touristenzentren sprechen auch immer mal wieder einige Kubaner Englisch oder sogar Deutsch, wie unser Guide im Bild unten. Und wenn nicht, bitte die Kubaner etwas langsamer und deutlicher zu sprechen, denn sie nuscheln ganz gerne in ihren nicht vorhandenen Bart hinein. Vielleicht wird Dein Spanisch ja so gut, dass Du auch so nette Begegnungen und aufschlussreiche Gespräche mit Kubanern haben wirst!
8. Touristen - Abzocke! Lass Dich nicht abschleppen - steh einfach drüber!
Auf Kuba erwartet Dich ein sehr nerviges und ausgeprägtes Verhalten vonseiten EINIGER Einheimischer, das ist leider so. Die Schlepper bzw. Jineteros begegnen dir überall. Sie sind nicht zu übersehen 😉 Sie versuchen Dir ständig etwas anzudrehen und können Dir in jeder Lage weiterhelfen, egal was Du brauchst oder buchen möchtest. Ob Taxi, Tour, Hotel, Restaurant, Casa Particulares, Zigarren, Rum, Stadttour, Kaffeetour, … die Liste ist lang!
Zusätzlich erzählen sie Dir Märchengeschichten, z. B. dass Dein Hotel ausgebucht ist und sie ein viel besseres kennen. Für jede Vermittlung bekommen sie vom jeweiligen Geschäft, Restaurant oder Unterkunft eine Provision. Das ist natürlich auch eine Möglichkeit sich den Lebensunterhalt zu sichern.
In den Städten ist das z.T. extrem. Es hat uns eine recht negative Seite von Kuba gezeigt, da man ständig das Gefühl bekommt, dass man abgezockt, ausgenutzt oder verarscht wird. Teilweise war es leider auch wirklich so.
⟁ Tipp: Bleib einfach freundlich und klar! Sag ihnen, dass Du keine Hilfe brauchst oder dass Du das schon gemacht hast! Lass Dich auf keine Gespräche ein und lauf einfach weiter. Immer schön drüber stehen! Ich denke, man sollte dabei auch immer im Hinterkopf behalten, dass die meisten Menschen auf Kuba wirklich richtig arm sind und sich manchmal wahrscheinlich auch nicht anders zu helfen wissen.
9. Drohnen sind nicht erlaubt!
An alle Drohnen-Fans! Lass Deine Drohne zu Hause, Du darfst sie nicht mit ins Land bringen! Freunden vor Ort wurde das Gepäck bei der Einreise in Kuba gecheckt und sie mussten ihre Drohne gegen eine Gebühr am Flughafen in einem Depot lassen (7 Tage sind frei, jeder weitere Tag kostet 9 CUC!). Interessiert Dich eine ausführliche Drohnen-Story dazu, klicke mal auf den Reiseblog TOUCH THE WORLD – das willst Du nicht erleben!
Also nochmal: Drohne schön zu Hause lassen oder hol Dir vorher die Lizenz! Viel Erfolg!
10. NO GO: Keine politischen Diskussionen auf der Straße
Einer unserer Hosts hat uns so viel über den Sozialismus, die Politik und das wirkliche Leben der Einheimischen erzählt, unter anderem auch über die Informationspolitik Kubas. So gibt es hohe Geldstrafen bis hin zu Gefängnisstrafen, wenn Du erwischt wirst, wie Du auf der Straße über Politik diskutierst, das ist von der Regierung nicht gewünscht. Also mach das lieber leise hinter verschlossenen Türen!
11. Kubaner freuen sich über Geschenke!
Sind wir jetzt wohl in Afrika angekommen, wo sich Kinder über Süßigkeiten und Stifte freuen? Nein, jedoch in einem Land, in dem es viele Dinge einfach nicht zu kaufen gibt oder sehr teuer sind. Ein „normaler Kubaner“ mit einem Monatsgehalt von 40 CUC freut sich somit auch über Kleinigkeiten!
Daher findest Du hier einige Ideen, womit Du einem Kubaner eine Freude machen kannst: Seife, Kugelschreiber, T-Shirt, Schuhe, Shampoo, Kosmetikartikel, Parfüm, Bleistifte, Kleidung. Kinder freuen sich auch sehr über Seifenblasen, Luftballons, Stifte, Schulmaterialien, Spielzeug.
12. Kuba ist teurer als gedacht!
Natürlich sind Deine Ausgaben davon abhängig wie, wie lange Du reist und welche Distanzen Du dabei zurücklegst. Wir wollten in den 3 Wochen so viel wie möglich von der Insel sehen. Daher haben wir ordentliche Strecken zurückgelegt, für die wir natürlich bezahlen mussten.
Auch in Havanna mit den ganzen Taxifahrten (je nachdem wie nicht-zentral Du wohnst), dem Sightseeing, den abendlichen Schlemmerrunden, den Mojitos (man kann davon nicht nur einen Trinken) war schonmal einiges von unserem Urlaubsbudget aufgebraucht. Vielleicht haben wir uns auch zu viel übers Ohr hauen lassen? 🙄
Es heißt durchschnittlich gibt man ca. 50-60 CUC pro Tag auf Kuba aus. Das geht auch günstiger, wenn Du Möglichkeiten findest mit Einheimischen in Sammeltaxen und Lastwägen zu reisen, in den Straßen-Cafeterias isst etc. Mehr Tipps wie Du auf Kuba günstig reisen kannst, gibt die Steffi auf ihrem Reiseblog A WORLD KALEIDOSCOPE.
Fazit
Obwohl manche der Punkte recht negativ klingen, möchte ich Dich unbedingt dazu ermutigen, selbst auf Kuba zu reisen und Deine eigenen Erfahrungen zu sammeln. Reise ohne Erwartungen, mit dem Wissen um die Bedingungen für die Kubaner im Land und mit den Besonderheiten die ich hier beschrieben habe, damit Du nicht auf die „Nase fällst“. Ansonsten lass das Land einfach auf Dich wirken, sei geduldig und erwarte kein Europa! Es ist trotzallem sehr schön und es gibt sehr viele hilfsbereite und freundliche Kubaner, mit denen man täglich total leicht ins Gespräch kommt!
Wetter auf Kuba
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Vielen Dank! Eure Svenja!
3 Kommentare
[…] Kuba: 12 wichtige Informationen die Du vor Deiner Reise unbedingt beachten solltest! […]
Finde es sehr interessant, dass du in Guatemala lebst. Einen Vergleich würde mich interessieren. Ich bin schon viele Male nach Kuba gereist. Einiges von dir Geschriebene finde ich ein wenig zu negativ (politisches Reden, alles teuer) Trotzdem ist natürlich jeweils etwas dran.
Hallihallo,
einen Vergleich zwischen Guatemala und Kuba? Puh, es ist schon sehr unterschiedlich, alleine das landschaftliche, die Sprache (es ist zwar spanisch, aber die Guatemalteken versteht man viel besser), das Essen, die Kultur, der Fakt, das Guatemala keine Insel ist und Großstädte hat und dementsprechend viel Traffic. Die Armutsrate ist auch in Guatemala sehr hoch, was zu vielen weiteren Problemen im Land führt… Plan gerne eine Reise nach Guatemala – es ist sicherlich total spannend die Unterschiede selber herauszufinden und sich von dem „Vulkanland“ beeindrucken zu lassen 🙂
Grundsätzlich bin ich ja ein sehr positiver Mensch, wenn einiges zu negativ klingt, dann wahrscheinlich, weil ich es so viel gehört und erlebt habe… Einige unserer Casa-Eltern haben uns darauf hingewiesen nicht über Politik zu reden z. B. und Geschichten erzählt, von Leuten die ins Gefängnis mussten, weil die falschen Leute mitgehört hatten… aiaiaiai… aber ich selbst hab das nicht erlebt 😉