Endlich war es soweit! Der erste Trip mit den Zwillingen stand an. Mit 5 Wochen alten Babies kann man das doch schon mal machen, denn irgendwann müssen wir ja den „familiären Reise-Tauglichkeitstest“ durchführen, um dementsprechend die nächsten Monate planen zu können.
Eigentlich war es ja klar, dass das früher oder später „passiert“, gell?! Mensch, war ich aufgeregt, gespannt und voller Vorfreude, den beiden endlich das Meer zu zeigen – auch wenn sie es noch gar nicht richtig wahrnehmen konnten. Für alle die jetzt ganz geschockt schauen: Wir wohnen derzeit in Guatemala, daher lässt sich ein Wochenendtrip ans Meer ganz gut umsetzen – so unser Plan. Hier findest Du mehr Infos, warum wir nach Guatemala ausgewandert sind.
Inhalt
Ich berichte in diesem Blogartikel zwar von einem Hotel, allerdings liegt hier keine Kooperation vor.
Wohin geht der erste Trip mit den Zwillingen?
Wie sehr ich mich danach gesehnt habe, mal wieder aus der Stadt raus zu kommen. Auch wenn die Wochenbettzeit sehr schön war, mit viel Kuscheln und hey, wer lässt sich nicht gerne vom Partner so verwöhnen?! Die Schmerzen bei jeder Bewegung, die Unbeweglichkeit und das „an zu Hause gefesselt zu sein“, habe ich das erste Mal so extrem erlebt. Schön fand ich das nicht und habe mich daher immer mit dem Gedanken motiviert:
Bald geht’s wieder los mit dem Reisen!
Liam und Mika wurden am 7. Oktober geboren, ab November hatte Schorsch 2 Monate Sommerferien und daher überlegten wir, ob wir mit den Jungs nicht länger verreisen könnten. Jedoch wollten wir erstmal einen kurzen Wochenendtrip mit Freunden ausprobieren, da wir eh noch auf die Reisepässe der Zwillinge warten mussten und auch noch einige (Arzt-)Termine anstanden. Der erste Trip mit den Zwillingen stand also vor der Tür – die Frage wohin es geht hatte sich schnell geklärt.
Zu dieser Zeit spürte das Land die Nachwehen des Hurrikans Eta, der einige Ecken von Guatemala unpassierbar machte. Also entschieden wir uns, an die schwarze Pazifikküste Guatemalas zu fahren, wo es eigentlich immer schönes Wetter gibt.
Der Vorteil: die Pazifikküste ist nur 2-3 Stunden von der Stadt entfernt. Wir buchten das Hotel El Faro, das ca. 12km vor dem beliebten Badeort der Guatemalteken, Monterrico, liegt und uns von Freunden empfohlen wurde. Denn dieses Hotel ist zwar mit dem Angebot von 200,-€/2 Nächte/inklusive Frühstück in einem 3 Bettzimmer nicht das Günstigste, doch wir wollten für den ersten Trip mit den Zwillingen etwas praktisches und wunderschönes direkt am Strand. Außerdem gibt es dort einen riesigen Pool, der von 22 Beachbungalows mit eigener Terrasse umgeben ist. Somit waren die Poolliegen von unserem Bungalow nur wenige Meter entfernt. Der Weg ins AC-Zimmer für ruhige Still- und Wickelausflüge war daher sehr kurz und äußerst praktisch.
Packen für Kinder
Wer Kinder hat, weiß, dass mit KINDERN ALLES LÄNGER DAUERT – mit einer Svenja aber oft auch . Da Liam und Mika meine ersten Kindern sind, habe ich diese Erfahrung nun auch gemacht, denn für das Packen brauchten wir definitiv mehr Zeit als sonst. Oft war einer von uns mit den Zwillingen beschäftigt, während der andere versuchte sich auf das Packen zu konzentrieren. Zudem mussten wir uns auch noch überlegen, was wir für die Jungs brauchten. Also packten wir einfach mal viel zu viel ein in den Handgepäckskoffer, der nur für die Zwillinge gedacht war.
Ein kleiner Überblick des Zwilling-Gepäcks
- Kinderwagen
- 2 Babytragen: Top für Strandspaziergang
- Wegwerfwindeln + Wickelzeug
- Sonnencreme
- 2 Mützen: wir hatten leider noch keine Sonnenmützen – die sind natürlich viel besser
- Deckchen: falls es abends frischer wird
- 4 Schnullis
- 2 Söckchen
- viele Kurzarm-Bodys und kurze Hosen: viel zu viel dabei und kurze Hosen sind eigentlich Quatsch, denn sie schützen nicht das ganze Bein vor der Sonne
- Langarm-Bodys & lange Hosen: Langarm-Bodys sind super, denn sie schützen gut vor der Sonne
- 8x Schlafanzüge: falls was ausläuft, lieber mehr im Koffer!
- Handtücher: nicht gebraucht, da erst zu Hause gebadet
- Reiseapotheke: ähm… haben wir noch nicht
Das sieht sehr überschaubar aus, gell? Für so kleine Babies braucht man tatsächlich noch nicht viel, da Spielsachen, Babybrei und Flaschenwärmer noch nicht benötigt werden.
Die erste lange Autofahrt mit den Babies
Die Hinfahrt
Mit Gemotze ging es in den Autositz. Kaum lief der Motor, wurde es aber still in den hinteren Reihen und schon wenige Minuten später sind Liam und Mika bereits im Land der Träume verschwunden. Chaggalagga!
Laut Waze (das bessere „Googlemaps“ für Guatemala) benötigten wir 3 Fahrstunden zum Hotel El Faro. Ich rechnete fest damit, dass ich dazwischen locker mal anhalten muss um die „Milchbar“ auszupacken, also um zu stillen.
Hey Svenja, die schlafen ja immer noch! Was hast Du denen heute in die Milch gemischt????
Immer wieder drehte ich mich um, doch es war ruhig. Kurz vorm Ziel wurde es etwas unruhig. Doch Mister Schnulli erfüllte seinen Zweck hervorragend, bis das Auto vor dem Hotel-Gate zum Stillstand kam. Daraufhin ging das Gequake von Liam los, er muss wohl bemerkt haben, dass er Hunger hatte. Und dann möchte er bitte SOFORT was zu Essen haben. Wirklich sofort und wehe die Milchbar ist zu langsam. Also stillte ich ihn schonmal, während Schorsch gemeinsam mit den Freunden eincheckte und das Gepäck reinbrachte. Langsam wachte auch Mika auf. Er lies sich Einglück noch etwas hinhalten.
Die Rückfahrt
Die Rückfahrt war sehr besonders. Wir haben nämlich die Autofähre genommen, eine ziemlich abenteuerliche Angelegenheit. Und zwar mussten wir mit dem Auto auf so ein großes Holzfloß fahren, das einen dann durch den Mangrovenkanal brachte. 20 Minuten später kamen wir im Hafen an und hatten von da an eine Heimfahrt über eine ziemlich neue und gute Straße vor uns.
Die ganze Fahrt über war es ähnlich ruhig, wie auf der Hinfahrt, nur dass wir in den Stau kamen, die Jungs aufwachten und Hunger bekamen. Wir hielten einfach am Straßenrand einer recht viel befahrenden mehrspurigen Straße und während ich den einen Bub stillte, wechselte Schorsch dem anderen die Windel. Danach tauschten wir und konnten heim fahren.
Der erste Trip mit Zwillingen ins Hotel El Faro
Oh, you have twins? Congratulations!
Doch nun zu unserer Ankunft: Nach einer netten Begrüßung und einer kleinen Wartezeit am Strand konnten wir endlich in unseren Bungalow und ließen uns rücklings auf eines unserer 3 Betten fallen. Wir hatten es geschafft! Die erste „Hürde“ war überwunden. Der erste Trip mit den Zwillingen läuft bis jetzt ja schon mal hervorragend.
Erstmal war der Plan: Wickeln und anschließend ab zum Essen. Doch meist ist es so, dass wenn ich gerade essen möchte, haben die Jungs dieselbe Idee. Und dem war auch hier so. Meine kleinen Chicos hatten im Restaurant wieder Lust auf einen Milchshake. Obwohl es immer noch ungewohnt für mich war, in der „Öffentlichkeit“ zu stillen, konnte ich ihnen ihren Wunsch nicht abschlagen. Tuch drüber, los gehts, der Wind weht, das Tuch fliegt weg, oh man – Tuch zurück, autsch der Rücken, so ein unbequemer Stuhl… So macht mir Stillen definitiv keinen Spaß. Das muss noch optimiert werden!
Am ersten Tag war ich noch etwas nervös. Ganz neue Fragen, Sorgen und Gedanken kamen mir plötzlich in den Sinn. „Brauchen die Kinder ein Mütze? Ist es zu warm? Zu windig?“ Ich fühlte mich fast wie so eine „Helikopter-Mutter“, obwohl ich das ja eigentlich gar nicht bin. und auch nicht sein möchte. Im Gegensatz dazu war Schorsch die Ruhe in Person. Doch das ist wohl normal, oder?
Wie ging es Dir, als Du das erste Mal mit Kind unterwegs warst? Schreib es mir gerne am Ende des Artikels in die Kommentare!
Ab und zu musste ich mich mit Schorsch besprechen, wie wir „die Problemchen“ jetzt handhaben wollen. Dabei riss ich ihn leider immer wieder aus den Gesprächen. UNANGENEHM. Und wenn ich ehrlich bin, ist es ziemlich nervig, wenn nur ich diejenige bin, die sich weitere Gedanken gemacht hat und Schorschs größtes Problem war, was er zu Essen bestellen sollte . Too much responsibility!
It´s Pooltime
Da die Babies noch so jung waren, schliefen sie echt viel. Deswegen konnten wir sie einfach in den Kinderwagen legen, in den Schatten stellen und auf den bequemen Poolliegen alle 4e von uns strecken. Natürlich blieben die Jungs nicht die ganze Zeit in ihren Körben. Kaum dass man sich versieht, lagen sie abwechselnd, mal auf meiner Brust, mal auf Schorschs oder auf unseren Freunden.
Der erste Strandspaziergang
Life is better at the beach.
Es ist wirklich so ein besonderes Gefühl, den eigenen Kindern das erste Mal das Meer und den Strand zu zeigen. Mit dem kleinen Bub am Körper auf den Sonnenuntergang zu warten und die Wellen zu beobachten, auf denen die Zwillinge vielleicht mal surfen werden, ist ein tolles Gefühl. Endlich teilt man die große Leidenschaft des Reisens auch mit seinen Minis.
So schön der Strandspaziergang mit den Babytragen auch begonnen hat, so anstrengend war er auch für mich, da ich körperlich leider noch nicht so fit war. Abrupt wurde er beendet, denn es fing plötzlich zu regnen an. Alle hechteten zurück ins Hotel und ich versuchte mit dem Tempo mitzuhalten… Einglück gab es am nächsten Tag noch einen wunderschönen Sonnenuntergang.
Unsere Gedanken vor dem Trip & wie es Letztendes war
Wie wird das mit der 3stündigen Autofahrt? Halten sie durch? Mögen sie überhaupt Autofahren? Gibt es Geschrei oder schlafen sie die ganze Zeit?
Vor unserem Ausflug an den Strand waren wir mit dem Auto nicht viel unterwegs gewesen, nur ab und zu kurz innerhalb der Stadt. Die 3stündige Autofahrt war also das längste was sie bisher mitgemacht hatten. Und sie haben – wie oben beschrieben – ja echt super durchgehalten. Bis heute mögen sie Autofahren und schlafen in ihrem „zweiten Kinderzimmer“ super gut.
Ohne Klimaanlage im Zimmer zerfließt man ja – also die brauchen wir, aber ist das nicht doof für die Kinder?
Dieses heiß-kalt-Wechselspiel der Klimaanlage im Hotelzimmer ist wirklich nicht so gut für die Minis. Aber ohne geht ja auch nicht. Wir haben die Klimaanlage auf warme 27°C gestellt und nur angemacht, wenn wir sie wirklich gebraucht haben, also nachts, als ich schweißgebadet aufgewacht bin.
Tipp: Hat man mehrere Betten zur Auswahl, sollte man die Kinder auf das Bett legen, auf das die Klimaanlage nicht direkt bläst.
Und wie wird das mit der Hitze? Was muss ich alles beachten?
Zu dieser Jahreszeit hat es am Strand zwischen 27 und 30°C. Also 4- 7°C mehr als in der Hauptstadt. Wir haben ihnen einen Kurzarm-Body und mal eine lange, mal eine kurze Hose angezogen. Das Ende vom Lied war, dass wir die Hosen auch ausgezogen haben. Immer mal wieder habe ich den „Nackentest“ gemacht: man legt den Finger in die Nackenfalte der Kinder, um zu schauen, ob ihre Körpertemperatur normal ist, oder ob sie schwitzig sind. Sind Kinder nass und schwitzig und haben zudem einen hochrotem Kopf, sind sie überhitzt. Dann heißt es kühlen und zu trinken geben. Das war bei uns zum Glück nicht der Fall.
Ich habe trotzdem öfter gestillt als normal und wir haben sie immer im Schatten gelassen.
Stechmücken gibt es ja auch! Kann ich die Kinder damit überhaupt schon einsprühen?
Meine Kinderärztin hat uns empfohlen ein gutes Bio-Mückenspray mitzunehmen und nur den Kinderwagen und evtl. die Kleidung der Kinder einzusprühen. Wir haben es nicht verwendet. Sehr gut ist natürlich auch ein Moskitonetz für den Kinderwagen.
Ich hoffe echt sie bekommen nicht zu viele Reize aus der Umgebung und schlafen dann schlecht, weil sie zu viel verarbeiten müssen. Ach hoffentlich wird alles gut und ihnen gefällt es unterwegs zu sein.
Die Zwillinge haben sicherlich einiges wahrgenommen, obwohl sie viel im Kinderwagen waren. Was genau weiß ich nicht – Hauptsache ihre verrückten Eltern. Trotzdem waren sie super entspannt, haben gut geschlafen – auch nachts und waren wie immer drauf.
Fazit zu meinem Gedankenchaos
Kennst Du das, wenn man sich 1000 Gedanken macht und dabei etwas unsicher wird? Ich finde es ja gut, sich Gedanken zu machen und mögliche Gefahrensituationen zu durchdenken. Dabei muss man ja nicht angstvoll werden, sondern kann diese Punkte ganz logisch durchdenken und gleichzeitig mit folgenden Fragen ergänzen: „Wie kann man das verhindern?“ „Was brauch ich, um die Kinder zu schützen?“ „Was mach ich, wenn die Kinder unruhig werden?“
Dann ist man schon gut vorbereitet und gewappnet, falls die Sorgen wahr werden. Hat man keine Ideen, was man machen kann, hilft es immer Mutti, Freunde oder Oma zu fragen. Ich hab zum Beispiel via WhatsApp meiner Schwester in Deutschland geschrieben.
Tipps für den ersten Trip mit Kindern
- Natürlich ist man aufgeregt, wenn der erste Trip mit den Zwillingen ansteht. Auch wenn sich turbulente Gefühle in Dir auftun, versuch diese in positive Energien umzuwandeln. Aufregung ist schön – wenn sie positiv ist. Tief durchatmen und entspannen.
- Es ist okay sich zwischendurch auch mal Sorgen oder Gedanken zu machen. Höre dabei auf Dein Bauchgefühl. Steigere Dich da nur nicht rein. Alles wird gut und Babies sind oft widerstandsfähiger als man meint, denn aus Porzellan sind diese Menschenkinder definitiv nicht.
- Bereite Dich auf den Trip mit den Zwillingen vor. Fang rechtzeitig das Packen an, dann hast Du keinen Stress kurz vor der Abfahrt.
- Wenn Du Dir unsicher bist, was Du alles brauchst, dann pack sicherheitshalber einfach mehr ein. Gerade wenn man mit dem Auto unterwegs ist, muss man es ja nicht selber schleppen. Bekommt man ein Gefühl der Sicherheit, wenn man weiß, man hat genug von allem dabei, hat man etwas gewonnen.
- Fahre an den Ort, wo Du dich wohl fühlst, wo Du vielleicht sogar schon mal warst, der Dich entspannt und nicht herausfordert. Du brauchst nichts neues abenteuerliches erkunden bei dem ersten Trip mit Kindern.
- Hör auf Dein Bauchgefühl, ob es sich richtig anfühlt, früh mit Babies zu „reisen“. Kinder sind seeehr verschieden und nicht mit jedem Kind kann man einen entspannten Trip machen. Da spielen so viele Faktoren rein. Ist das Kind unruhig? Lässt es sich easy ablegen? Schläft es überall? Kommt es mit verändernden Orten zurecht? Du weißt es nicht? Dann probier es einfach aus!
All in All...
… superhappy und froh so einen Strand-Trip mit den Zwillingen ausprobiert zu haben. Wir waren mega überrascht und glücklich, dass alles so gut geklappt hat, auch wenn ich zwischendurch mal etwas angespannt und verunsichert war. Klar ist es etwas aufwendiger als ohne Kinder, aber man selbst tankt an so einem Wochenende neue Energie, Kraft, ein Herz voller Glück und Entspannung auf.
Und natürlich müssen wir jetzt mal dazu sagen, dass wir echt stolz auf unsere zwei Chiller-Jungs sind, die den ersten Trip so gut mitgemacht haben.
Wie war der erste Trip, die erste Reise oder der erste Ausflug mit dem Baby oder den Zwillingen für Dich? Ich bin so neugierig! Schreib es mir doch gleich hier drunter in die Kommentare.